Ausstellungen
Susanne Maurer
Weitblick
Die Ursprünge der Landschaftsmalerei liegen nicht im Abbilden konkreter Orte, sondern im Erschaffen idealer Landschaften, einem Arkadien, das göttliche Wesen beherbergt. Die Gemälde von Susanne Maurer nehmen Vorstellungen von Landschaft auf, ohne die Realität zu imitieren. Stattdessen entsteht ein Wechselspiel zwischen landschaftlicher Anmutung und malerisch abstrakter Form. Unterstützt wird dies durch die vorzugsweise quadratischen Bildformate, die Platz für eine sich ausbreitende Ebene lassen. Am oberen Rand wird mitunter Wasser oder ein Gebirge sichtbar, bevor der Blick den Himmel erreicht. Die große Fernwirkung ist den Motiven geschuldet und der Horizontlinie, die entweder sehr hoch oder sehr niedrig angesetzt wird.
Die Farbigkeit orientiert sich an der Natur, erzeugt aber auch Brechungen und Irritationen, indem sie den naturnahen Kanon überschreitet. In Schichten und mit teilweise sichtbaren Verlaufsspuren versehen, werden sie zu einem eigenständigen Bildinhalt, der wie eine Echo der Natur oder wie eine Erinnerung an einen Seheindruck fungiert. Als Motiv können Felder identifiziert werden, aber keine Siedlungen, Seen liegen in Mulden, aber das Wegenetz bleibt rudimentär. Seltsam unberührt und von Licht durchflutet, erwecken die Landschaften den Eindruck eines unbekannten Landes, dessen Weite sich ins Unendliche zu dehnen scheint.
Die aus Wolfenbüttel stammende Susanne Maurer hat an der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig studiert. Sie lebt und arbeitet in Berlin.
Dauer der Ausstellung: bis 19. Januar 2025
Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonntag von 14.00 - 18.00 Uhr. Am 24., 25., und 31. Dezember sowie am 1. Januar 2025 ist die Galerie geschlossen.
Vorschau
Inge Marion Petersen - Wandelwesen
Die Künstlerin arbeitet überwiegend mit Bleistiften und Buntstiften, wobei die Zeichnungen durchaus die Größe von Gemälde erreichen können. Dabei steht das Motiv meist frei vor einem neutralen Hintergrund, ragt mitunter nur zum Teil ins Bild hinein oder scheint über den Bildrand hinauszuwachsen. Die Motive erinnern an unbekannte Gewächse, Insekten oder Tierwesen, deren Körperformen und Lebensräume Rätsel aufgeben. Wie bei wissenschaftlichen Zeichnungen sind die Motive detailliert dargestellt und plastisch ausgearbeitet. Die Größenverhältnisse bleiben unbestimmt, es könnte sich um Kleinstlebewesen handeln, die nur unter dem Mikroskop sichtbar werden wie um größere Lebensformen aus bisher unbekannter Abstammung.
Die mit spitzem Stift gezeichneten Motive weisen teilweise eine leuchtende Farbigkeit auf, die durch feinste Schraffuren ihre Intensität erhalten. Andere Werke sind auf die Grauabstufungen des Bleistifts mit keinen oder wenigen farbigen Details beschränkt, wobei die Arbeiten mitunter kleine Serien bilden. Seit einiger Zeit werden die Zeichnungen durch Stoffobjekte ergänzt, die aus historischem weißem Leinen gefertigt sind. Große Insekten oder Kokons hängen als freie Objekte im Raum oder an den Wänden und wirken wie seltsame Relikte einer Naturkundesammlung - faszinierend und befremdlich zugleich.
Die aus Schleswig-Holstein stammende Inge Marion Petersen lebt in Hannover und war Meisterschülerin bei Prof. Verena Vernunft an der Hochschule für Bildende Künste in Hannover.
Eröffnung: Freitag, 24. Januar 2025, 19.00 Uhr
Dauer der Ausstellung: bis 30. März 2025